Kann man an zwei Orten gleichzeitig sein?
Die faszinierende Welt der Bilokation

Kann man an zwei Orten gleichzeitig sein? Die faszinierende Welt der Bilokation

Milky Way, tree and silhouette of alone man. Night landscape

In unserer heutigen, modernen Welt können wir uns leicht vorstellen, dass es möglich ist, an zwei Orten gleichzeitig zu sein. Experten haben sogar einen Namen für dieses Phänomen: Bilokation. Doch was ist Bilokation und ist es wirklich möglich?

Inhalte

Einleitung

Bilokation beschreibt den Zustand, an zwei Orten gleichzeitig zu sein. Auch wenn es noch keine fundierte Erklärung für dieses Phänomen gibt, so gab es in der Vergangenheit bereits einige glaubwürdig dokumentierte Fälle. Wie zum Beispiel die Geschichte des katholischen Priesters Padre Pio, der im 20. Jahrhundert immer wieder zur gleichen Zeit an zwei Orten gesehen worden sein soll (mehr dazu weiter im Artikel). Bilokation ist definitiv ein spannendes Thema mit vielen unbeantworteten Fragen. In diesem Artikel werden wir uns einige dieser Fragen genauer ansehen und versuchen, etwas Licht in das Dunkel zu bringen…

Was ist Bilokation? Ein Erklärungsversuch

Wenn sich die selbe Sache oder Person zur gleichen Zeit an zwei unterschiedlichen Orten befindet, spricht man von Bilokation. Die meisten Berichte über solche Vorfälle stammen aus der Zeit vor dem 20. Jahrhundert, als es noch keine genauen Ansätze wissenschaftlicher Erkenntnisse für dieses Phänomen gab. In den letzten Jahrzehnten haben sich jedoch einige Theorien manifestiert, die zu erklären versuchen, warum manche Personen sich scheinbar an zwei Orten gleichzeitig aufhalten können. 

Der psychologische Ansatz

Edgar Rubin, bekannt durch seine Forschung zum Figur-Grund-Phänomen (mehr dazu), sprach bereits im Jahre 1915 von einem zweiten Ich, welches an einem anderen Ort existieren kann. Der dänische Wahrnehmungsforscher beschreibt in seinen Aufzeichnungen, wie durch eingehendes Betrachten eines Bildes ein zweites Ich – das reine Ich – entsteht. Dieses löst sich vom Körper des Betrachters und bewegt sich an anderer Stelle, nämlich am Bild selbst, den verschiedenen Konturen des Abgebildeten entlang. Das zweite Ich ist für Rubin eine Art platonisches Ideal, eine reine Form, die nicht an einen bestimmten Körper gebunden ist und sich frei bewegen kann. Es ist unser wahres Ich, unser inneres Wesen, das uns mit der Welt verbindet.

In seinem Buch „Visuell wahrgenommene Figuren. Studien in psychologischer Analyse“ beschreibt Rubin weiter, wie unser zweites Ich entsteht und welche Bedeutung es für uns hat. Er stellt dabei fest, dass wir alle über ein zweites Ich verfügen und dass es uns möglich ist, dieses durch bestimmte Übungen zu stärken und zu entwickeln.

‚Astralkörper‘- Zeichnung von Hereward Carrington und Sylvan Muldoon., Public domain, via Wikimedia Commons

Wissenschaft & Bilokation

Die Bilokation ist ein interessantes Thema und es gibt viele Erklärungsversuche der Wissenschaft, warum es Menschen gibt, die vermeintlich an zwei Orten gleichzeitig sein können. Eine Theorie besagt, dass es möglich ist, dass sich das Bewusstsein des Menschen außerhalb seines Körpers befindet und somit in der Lage ist, an mehreren Orten gleichzeitig zu sein. Eine andere Theorie geht davon aus, dass es sich bei der Bilokation um eine Art zeitliche Anomalie handelt und der Betroffene tatsächlich an zwei verschiedenen Orten und Zeiten existiert.

Wenn wir uns die Eigenschaften der Zeit etwas genauer anschauen, stellen wir schnell fest, dass sie relativ ist. Während einige Kulturen die Zeit als lineares Konzept betrachten, in dem alles einen Anfang und ein Ende hat, sehen andere sie als etwas Zyklisches, in dem alles seinen Platz hat und sich ständig wiederholt. In beiden Fällen können allerdings zwei unterschiedliche Ereignisse gleichzeitig stattfinden. Auch wenn unsere westliche Zeitbetrachtung allgemeinhin voraussetzt, dass es unmöglich ist an zwei Orten zur selben Zeit zu sein, gibt es durchaus glaubwürdige Berichte und vielversprechende Erkenntnisse aus der Forschung, die etwas anderes vermuten lassen. Auch wir haben in einigen unserer Sitzungen schon überraschende Dinge erlebt, die sich mit dem uns bekannten Konzept der Physik nicht erklären lassen. Aber nur weil etwas (noch) nicht erklärbar ist, bedingt es nicht, dass es nicht existiert, oder?!

Bilokation in der Religion

Viele dokumentierte Berichte über Personen, die sich zeitgleich an zwei verschiedenen Orten aufhielten, haben einen religiösen Hintergrund. Oft zeigen sich Priester und Heilige bestimmten Menschen, um diese vor einem bevorstehenden Unglück zu warnen. Das wohl bekannteste Beispiel hierfür aus der Neuzeit ist der geistliche Pater Pio, der immer wieder zur selben Zeit an unterschiedlichen Orten gesehen wurde. Aber auch Die Bibel enthielt bereits viele Geschichten über Erscheinungen von Personen in verschiedenen Teilen der Welt. Zum Beispiel die Apostelgeschichte, in der Petrus außerhalb der Gefängnismauern erscheint und dann verschwindet (Apostelgeschichte 12, 7-11). Die katholische Kirche erklärt Bilokation damit, dass der Wunsch einiger Heiliger gutes zu tun so groß war, dass sie an einem Ort ihre Pflichten erfüllten, während sie an einem anderen Ort ihrer Bestimmung nachgingen.

Auch in islamischen Erzählungen gibt es Berichte über Menschen, die an mehreren Orten gleichzeitig gesichtet wurden. Einer der bekanntesten ist der Prophet Mohammed, der angeblich in Mekka und Medina gleichzeitig beten konnte oder in einer einzigen Nacht von Mekka nach Jerusalem und wieder zurück gereist ist (Bukhari 7:329).

Die faszinierende Fähigkeit der Bilokation kann auch in anderen Kulturen und Traditionen gefunden werden. In China glauben einige Buddhisten, dass bilokative Erscheinungen regelmäßig von Buddhas und Bodhisattvas stattfinden. In Japan gibt es einen Bericht über eine Nonne namens Kukai, die im Jahr 806 nach China reiste und dann am nächsten Tag wieder in Japan erschien. In den hinduistischen Schriften ist die Bilokation ebenfalls bekannt. Eine der bekanntesten Geschichten ist die des Avatars Krishna, der an zwei Orten gleichzeitig auftauchte, um zwei Frauen zu retten.

Bilokation ist ein Mysterium, von dem weiterhin viel erforscht werden muss. Obwohl es in den letzten Jahrzehnten bereits einige Studien zu dem Thema gab, sind weitere Erkenntnisse notwendig, um die Vorgänge bei einer Bilokation vollständig zu verstehen.

An dieser Stelle möchten wir euch das Buch „Bilokation und Herausführung“ von Manfred Jelinski empfehlen. Jelinski beschäftigt sich in dem Themenheft mit der Bilokation beim Remote Viewing.

Pater Pio und der bekannteste Fall von Bilokation

Eines der bekanntesten Beispiele für Bilokation stammt von Padre Pio, einem katholischen Priester, der im 20. Jahrhundert in Italien lebte. Padre Pio soll angeblich in der Lage gewesen sein, sich an zwei verschiedenen Orten gleichzeitig aufzuhalten.

Die Geschichte des Geistlichen ist gut überliefert. Während seiner Zeit als Kapuziner und Ordenspriester in Italien, soll er mehreren unabhängigen Personen erschienen sein, um sie vor kommenden Gefahren zu warnen. So ist der italienische General Cadorna wegen der Niederlage von Caporetto in so starke Depressionen verfallen, dass er kurz davor war sich selbst das Leben zu nehmen. Laut Überlieferung ging der General eines Abends in sein privates Zimmer, nahm seine Pistole und gerade als er die Waffe gegen sich selbst richtete, hörte er hinter sich jemanden sagen „Ach, General, was machen Sie für Dummheiten?“ Völlig verwundert über die fremde Stimme, lag Cadorna die Pistole zurück in seine Schublade und entschied weiterzuleben. Einige Jahre später las der General in einer Zeitung von Pater Pio, der zu der Zeit als Priester im Gargano-Gebiet tätig war. Er reiste zu ihm und war sehr erstaunt, als der zu ihm sagte: „Guten Tag, Herr General, an jenem Abend sind Sie ein ziemlich großes Risiko eingegangen, nicht wahr?

Dies ist nur eine von vielen Geschichten, die von Padre Pio und seiner Fähigkeit zur Bilokation berichten. Wer sich für den in den 2000er Jahren heilig gesprochenen Priester interessiert und mehr über ihn erfahren möchte: hier gibt es eine Auflistung von Erzählungen über ihn.

Portrait von Padre Pio (ca.1950). Quelle: Wikipedia Commons

Bilokation im Remote Viewing

Remote viewing beschreibt eine Methode, mit der man Informationen über Orte, Personen oder Ereignisse erhalten kann, die sich außerhalb des normalen Wahrnehmungsbereichs befinden. Dies kann mit der Hilfe eines sogenannten Viewers durch eine direkte mentale Verbindung mit dem Zielort geschehen. Remote Viewing wurde in den 1970er Jahren von den US-Amerikanischen Streitkräften entwickelt, um die konventionelle militärische Aufklärung zu ergänzen. Seitdem wurde die Methode von zahlreichen Wissenschaftlern untersucht und es gibt mittlerweile eine Vielzahl an wissenschaftlichen Untersuchungen, die die Effektivität von Remote Viewing belegen.

Hier gibt es einen ausführlichen Artikel über die Grundlagen des Remote Viewing von uns.

Bilokation ist ein elementarer Bestandteil des Remote Viewing. Durch die Aussendung des Bewusstseins in das “Informationsfeld”, können Details zu unbekannten Orten und Personen eingesehen werden. Hilfreich für das Sammeln von Informationen ist, wenn der Viewer sich wirklich räumlich an dem Ort fühlt, der angeschaut werden soll. Er ist dann in der Lage, sich genau umschauen zu können und die bestmöglichen Informationen aufzunehmen. Die Technik der Bilokation kann aber auch unangenehme Nebenwirkungen beim Remote Viewing haben. Etwa dann, wenn das vegetative Nervensystem auf die intuitiven Eindrücke reagiert. Einige Viewer haben z.B. bei “Reisen” unter Wasser oder ins Weltall schon Luftnot erlitten.

Bilokation im Remote Viewing ist möglich und wird bereits genutzt. Wenn Sie mehr über diese faszinierende Fähigkeit erfahren möchten, schauen Sie sich gerne einen unserer Workshops an

Fazit

Auch wenn es bisher keine eindeutigen wissenschaftlichen Beweise für die Existenz von Bilokation gibt, lässt sie sich nicht vollständig ausschließen. Es gibt unzählige Anekdoten und Berichte von Augenzeugen, die behaupten, dass sie jemanden an zwei Orten gleichzeitig gesehen haben. Sicherlich handelt es sich hierbei um subjektive Wahrnehmungen, aber auch in der Forschung gibt es einige Erklärungsansätze, die durchaus plausibel erscheinen und erklären könnten, wie so etwas möglich sein könnte. So ist es zum Beispiel denkbar, dass es sich bei der Bilokation um eine Art parapsychologisches Phänomen handelt, bei dem die Grenzen des Körpers überwunden werden und man mit seinem Bewusstsein seinen physischen Körper verlässt. Bis heute ist jedoch noch keine Erklärung vollständig befriedigend. Es bleibt also ein Rätsel, ob es sich um ein paranormales Phänomen handelt oder ob es eine natürliche Erklärung gibt. Sicher ist aber auf jeden Fall, dass uns mehr umgibt, als wir oftmals erklären können.

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Marie Priebusch

Marie Priebusch

Professionelle Remote Viewerin und Ausbilderin bei Into The Matrix

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