Das Problem der Targetkontamination

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Die Sache mit der Katze und wie sie das Target kontaminiert

Das, was der Viewer in der Session beschreibt, muss nicht zwangsläufig der Wahrheit entsprechen. Er kann ebenso die mit dem Target verknüpften Befürchtungen, Erinnerungen, Wünsche oder Vorstellungen abgreifen: und zwar die der Anderen, oder seine eigenen! Widmen wir uns also diesem Problem.

Der Begriff Targetkontamination ist nicht eindeutig festgelegt. Im Englischen spricht man von Pollution. Generell würde man darunter jeden Einfluss verstehen, der die Targetbeschreibung des Viewers beeinflusst. Im engeren Sinne verbinden die meisten Viewer damit, dass der Tasker mangelnde Gedankenhygiene hat walten lassen und seine Vorannahmen, Ängste oder Wünsche ins Tasking eingebracht hat. Wir versuchen, in diesem Artikel den Bogen ein wenig zu spannen und einen Überblick über verschiedene Faktoren zu geben.

Die Sache mit der Katze

Lyn Bucchanan hat den Begriff des CATs geprägt: Consciously Accessible Thought. Ein CAT, ein “bewusst zugänglicher Gedanke”, wenn man es wortgetreu übersetzen möchte. Hier führt Lyn verschiedene Unterkategorien auf. Das bedeutendste CAT ist das sogenannte STRAY CAT (streunende Katze). Es steht für Subconscious Transference of Recollections, Anxieties and Yearnings to Consciously Accessible Thought.

Die Übersetzung des STRAY CATs besagt, dass Erinnerungen, Ängste und Wünsche aus dem Unterbewusstsein übertragen werden und so zu einem bewusst zugänglichen Gedanken werden. Erfahrene Controlled Remote Viewing Veteranen werden es erahnen: ein STRAY CAT ist demnach ein AOL/s. Die Art des Unterbewusstseins, dem Viewer etwas über das Target mitzuteilen. Erinnerst du dich noch an damals, als du dieses und jenes erlebt hast? Das Target ist genauso!  Und so bekommt der Viewer während der Session eine Erinnerung an dieses und jenes, ohne zu wissen, wieso. Damit gilt für AOLs, wie auch für AOL/s: Wenn sie vom Viewer unentdeckt bleiben, beeinflussen sie die Session (auch wenn man hier in der alltäglichen Diskussion zwischen Remote Viewern nicht von Pollution bzw. Kontamination sprechen würde)!

Für das Thema der Targetkontamination sind andere CATs aber wichtiger: sogenannte Monitor’s CATs, Tasker’s CATs oder Neighbor‘s CATs. Die Begriffe drücken aus, dass der Viewer die Wünsche, Befürchtungen und Erwartungen von Monitor, Tasker oder des Sitznachbarn aufgreift.

Monitor’s CAT

Ein Monitor’s CAT kann auf verbalem und auf telepathischem Weg vorkommen. Bei ersterem entwickelt der Monitor während der Session eine Interpretation bzw. Annahme dessen, was der Viewer zu Papier bringt. In dem Fall ist der Monitor geneigt, den Viewer (über die Cues bzw. Fragen und Stichworte) zu führen und dabei so zu beeinflussen, dass sich dieser in seiner Annahme bestätigt fühlt. Ein guter Monitor weiß daher, dass er es unterlassen muss, während der Session Schlussfolgerungen über das Target zu ziehen. Einfacher gesagt als getan!

Bei der telepathischen Übertragung greift der Viewer auf die Annahmen, Wünsche und Befürchtungen des Monitors hinsichtlich des Targets zu, und zwar non-verbal. Dieses Phänomen ist schwer unter Kontrolle zu bringen und es bedarf viel Selbstdisziplin des Monitors, Gedanken-Neutralität zu wahren. Die telepathische Übertragung ist auch einer der Gründe, weshalb der Monitor während der Session nicht insgeheim mitviewen darf. Er beeinflusst damit unter Umständen auf telepathischem Wege den Viewer.

Tasker’s CAT

Der Tasker erstellt bekanntlich das Tasking. Problem hierbei: Gedankenhygiene. Während des Taskings muss dieser zwangsläufig eine absolut neutrale Haltung gegenüber dem Target haben und seine Annahmen, Wünsche und Befürchtungen hintenanstellen. Auch muss er sich auf das Target konzentrieren. Ablenkungen oder Gedanken an den netten Kinofilm am Abend zuvor kontaminieren das Tasking. Disziplin ist gefragt. Im schlimmsten Fall bringt der Tasker seine Vorannahmen direkt in die Targetformulierung mit ein. Das Target ist der Banküberfall letzte Woche. Beschreibe die Täter bei der Flucht in ihrem Fluchtfahrzeug. Hier sind die Vorannahmen enthalten, dass es mehrere Täter gibt und sie in einem Fahrzeug geflüchtet sind. Sind die Vorannahmen falsch, werden es sehr wahrscheinlich auch die Sessionergebnisse.

Ein kleines Beispiel aus eigener Erfahrung. Marie sollte für eine Klientin eine Session mit Timo machen. Marie formulierte das Tasking und die Klientin widersprach. Marie strich das Tasking durch und formulierte neu. Damit war die Klientin aber wieder nicht zufrieden, weshalb Marie ein zweites Mal und diesmal einigermaßen genervt das Tasking korrigierte (die Klientin ist eine gute Bekannte, weshalb Maries Gereiztheit keinen diplomatischen Vorfall auslöste). Das Ergebnis: In der Session beschrieb Timo den Zwist während des Taskings, aber nicht das Target selbst! Marie hatte zu viel mentale Energie (man nenne es, wie man möchte) in den kurzen Zwist gesteckt. Erst nach einem Move Command schwenkte Timo um auf das Target.

Das Problem des Tasker’s CAT ist auch der Grund dafür, weshalb wir in Remote Viewing Projekten und Aufträgen einen Tasker einsetzen. In Loris Projektarbeit übernimmt der Klient das Tasking, mit allen oben dargestellten, sowie noch anderen (hier unbehandelten) Problemen.

Sie möchten selbst Remote Viewer werden? Wir bieten professionelle Schulungen und Kurse an, in denen Sie die Technik der Fernwahrnehmung selbst erlernen können. 

Neighbor’s CAT

Der Neighbor’s CAT ist eine telepathische Übertragung der Gedanken von Personen, die der Session beisitzen, die sonst aber nichts sagen. Auch das ist möglich und das Phänomen tritt insbesondere auf, wenn der Klient selbst der Session beiwohnt. Der Viewer greift dann Annahmen, Wünsche und Ängste dieser Person ab.

Auch hier ein Beispiel aus eigener Erfahrung. Zwei Schüler saßen bei uns zum Praxisseminar. Während einer der beiden viewte, schaute der andere zu, schloss währenddessen die Augen und begab sich unbemerkt auf eine Trancereise. Währenddessen wollte der Viewer partout das Target nicht beschreiben und es war uns ein Rätsel, was er da umschrieb. Erst als sein Schülerkollege aus der Trance zurückkehrte, schwenkte der Viewer um aufs Target. Wie sich später herausstellte, beschrieb der Viewer bis hierhin genau das, was sein Sitznachbar während der Trancereise betrachtete.

Fazit

Targetkontaminationen bzw. CATs können an verschiedenen Stellen auftreten, vom Tasking bis hin zum Ende der Session. Genau genommen können auch in einer nachträglichen Analyse CATs vom Analysten eingebracht werden (Überraschung: man nennt dies Analyst’s CAT), aber dieses Phänomen sei an dieser Stelle vernachlässigt und wird an anderer Stelle besprochen werden. Targetkontamination beschränkt sich damit also nicht nur auf die Gedankenhygiene des Taskers, wie häufig angenommen. Das Problem muss weitläufiger gedacht werden und auch der Viewer kann mit seinen eigenen Gedanken (AOL und AOL/s) die Targetbeschreibung verfälschen.

Targetkontamination kann darüber hinaus auch verbal erfolgen, etwa durch ungewollte Beeinflussung des Monitors während des Cueings (also des Stichwortgebens und Fragestellens während der Session). Problematisch sind CATs dann, wenn sie unbeobachtet bleiben.

Marie Priebusch und Timo Féret

Marie Priebusch und Timo Féret

Professionelle Remote Viewer und Ausbilder bei Into The Matrix

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