Einem Ideogramm zugrunde liegt die Gestaltwahrnehmung. Sie besagt, dass wir Dinge in unserer Umwelt als Ganzes wahrnehmen. Sehen wir den Eiffelturm, nehmen wir diesen in seiner Gesamtheit (als Gestalt) wahr, und nicht als die Summe seiner Einzelteile. So kommt es, dass der Viewer genau ein Ideogramm für den Eiffelturm in seiner Gesamtheit bekommt (etwa mit der Bedeutung Berg oder Struktur). Die Bedeutung des Ideogramms definiert die grundlegende Idee hinter der Gestalt. Man spricht hier von Archetypen. Der Archetyp des Eiffelturms ist (je nach Viewer) ein Berg (ragt sehr hoch nach oben auf) oder Struktur (ein 3-dimensionales Konstrukt).

Die Bedeutung der Archetypen lässt sich wunderbar am Ideogramm für Wasser erklären. Der Archetyp Wasser kann alles umfassen, was wässrig ist. Somit kann das Ideogramm Wasser sowohl für den Fluss, den See, das Meer aber ebenso für die Wolke, den Schnee, den Eiswürfel, den Orangensaft im Glas stehen. Dies zu unterscheiden ist nicht die Aufgabe der Ideogramme; sie ist Teil des Remote Viewing Prozesses.

Das Verständnis der Begriffe Gestalt und Archetyp ist wichtig, um mit Ideogrammen arbeiten zu können. Nur so begreift man, wie das Unterbewusstsein die Welt wahrnimmt. Seine Wahrnehmung unterscheidet sich somit grundlegend davon, wie das Wachbewusstsein die Welt erfährt. Was auch immer wir mit Remote Viewing beschreiben: wir müssen stets beachten, dass alles, was wir in einer Session zu Papier bringen, aus der Wahrnehmung des Unterbewusstseins heraus entstammt. Für den Verstand sind ein Passagier-Flugzeug und ein Vulkan zwei völlig unterschiedliche Dinge. Aus Sicht des Unterbewusstseins ist ein Vulkan ein kegelförmiges Konstrukt, das auf einer Seite heiße Gase und Feuer spuckt. Somit ist ein Passagier-Flugzeug nichts anderes als ein Objekt verknüpft mit zwei Vulkanen (Triebwerken unter den Tragflächen). Die Unterscheidung ist also aus Sicht des Unterbewusstseins nicht so eindeutig wie aus Sicht des Wachbewusstseins.