Gestalt und Archetyp – eine Betrachtung aus psychologischer Perspektive
Gestalt und Archetyp – eine Betrachtung aus psychologischer Perspektive
- Marie & Timo
Wir haben hier die Begriffe Gestalt und Archetyp, wie sie im Controlled Remote Viewing vorkommen, aus der Perspektive der Alltagserfahrung heraus analysiert. Genau genommen hat der Begriff Gestalt seinen Ursprung in der Gestaltpsychologie. Daher wollen wir hier einen neuen Versuch unternehmen, uns den beiden Begriffen anzunähern.
Inhalte
Gestaltpsychologie
Die Gestaltpsychologie basiert auf der Erkenntnis, dass in der menschlichen Wahrnehmung das Ganze mehr ist als die Summe seiner Einzelteile, eine Erkenntnis, die bereits in der Antike formuliert wurde. Ebenso wie man eine Melodie nicht als Summe der Einzelnoten erfährt und wie wir den Eiffelturm nicht als Summe seiner Nieten, Bolzen und Eisenträger wahrnehmen, so ist die menschliche Wahrnehmung stets auf die Gesamtheit der verschiedenen Aspekte unserer Umwelt hin ausgerichtet. Eine solche Gesamtheit bezeichnet man als Gestalt. Dabei können Gestalten auch Emotionen oder Erlebnisse sein. Die Gestaltpsychologie hat dabei Gesetzmäßigkeiten entdeckt die definieren, wie wir Menschen Gestalten bilden. Diese basieren beispielsweise auf Nähe und Ähnlichkeit einzelner Elemente, auf Prägnanz (Abhebung vom Umfeld), Geschlossenheit (insbesondere geschlossene Konturen) und gemeinsamer Ausrichtung.
Gestalt im Unterbewusstsein
Auch das Unterbewusstsein erlebt die Welt in Gestalten und kann sie uns so in Form von Ideogrammen wiedergeben. Daher bekommen wir beispielsweise ein einzelnes Ideogramm in Form des Archetyps Berg für den Eiffelturm, ohne ein Ideogramm für jeden einzelnen Bolzen zu erhalten. Erst bei Annäherung an den Eiffelturm nehmen wir dessen Einzelteile als in sich geschlossene Einheiten wahr, so wie etwa das Fundament oder die Füße des Eiffelturms. Das gilt sowohl für die reale Betrachtung als auch für das Viewen des Eiffelturms. Dies bedeutet, dass wir als Remote Viewer den Eiffelturm in unseren Ideogrammen als mehrteilig erfahren, wenn wir näher dran sind. Im Amerikanischen sagt man, dass Ideogramme gestaltic sind, also etwas aus unserer Wahrnehmung heraus Ganzheitliches repräsentieren. Übrigens ist alles was wir in einer Remote Viewing Session beschreiben (und daher nicht nur die Ideogramme), gestaltisch in seiner Natur. Alles, was wir zu Papier bringen, basiert auf der Wahrnehmung ganzheitlicher Elemente.
Archetypen
Die Bedeutung, die wir unseren Ideogrammen geben, ist dagegen archetypisch. So gehen Archetypen auf die ursprüngliche Idee von etwas zurück. Archetyp hat also etwas mit Ursprung zu tun. Der Archetyp Wasser beispielsweise steht für alles, was wässrig ist (vom Ozean bis hin zum Orangensaft im Glas). Der Begriff Archetyp wurde dabei von Carl Gustav Jung geprägt, der damit die ursprünglichen Konzepte menschlicher Persönlichkeitsstrukturen beschrieb. Im Remote Viewing sind Archetypen die auf den Ursprung bezogenen Bedeutungen von Ideogrammen, die in ihrer Repräsentation gestaltisch sind und die den Prinzipien ganzheitlicher Wahrnehmung folgen.
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Fazit
Der Mensch nimmt seine Umwelt in Gestalten wahr. Gestalt ist in dem Sinne gleichzusetzen mit einer Gesamtheit, und dieses Prinzip der Wahrnehmung beschränkt sich nicht allein auf physische Dinge. Ein Ideogramm repräsentiert daher immer eine Gestalt unserer Wahrnehmung. Dabei stellt sich heraus, dass Gestalte (bzw. deren Repräsentation in Form von Ideogrammen) auf Grundlage deren Bedeutung in Klassen eingeordnet werden können. Diese Klassen, Archetypen genannt, spiegeln dabei das Ur-Idee der Gestalt wieder (in klarer Abgrenzung zur individuellen Ausprägung des betrachteten Aspekts). So lässt sich zusammenfassend sagen, dass das Unterbewusstsein die Welt in Gestalten wahrnimmt und ihnen archetypische Bedeutungen beimisst.
Marie Priebusch und Timo Féret
Professionelle Remote Viewer und Ausbilder bei Into The Matrix
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