Die Kunst der Sessioninterpretation

Die Kunst der Sessioninterpretation

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Es gibt im Remote Viewing einige Dinge, die schief laufen können. Ein AOL, AOL/s kann unsere Session beispielsweise beeinflussen, so dass wir ins sogenannte Castle Building geraten. Auch besteht die Gefahr, dass wir uns auf die unwichtigen Details fokussieren, oder wir die Sprache unseres Unterbewusstseins missverstehen. Eine der größten Fehlerquellen, die jedoch häufig übersehen wird, ist die Interpretation der Session!

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Warum ist die Interpretation so schwierig?

Die richtige Sessioninterpretation ist ein schwieriges Unternehmen und führt selbst bei guten Sessions häufig zu Fehlern. Unserer Erfahrung nach ist die Interpretation der Daten eine der größten Fehlerquellen im Remote Viewing, und dies, obwohl es doch ein rein analytischer Prozess ist.

Woran liegt das? Hier mal einige Faktoren:
– Selbst der erfahrenste Remote Viewer bringt während der Session Eindrücke zu Papier, die falsch sind. So weit, so normal. Jedoch wird es kritisch, wenn sich die Interpretation der Session auf diese Daten stützt. Das gibt häufig genug der Interpretation eine gewisse Richtung, die unstimmig ist.

– Das Vokabular, das der Viewer in der Session benutzt, ist in aller Regel um- und beschreibend, aber in den seltensten Fällen treffsicher. Das liegt daran, dass der Viewer das Target nicht kennt und es erkundet wie ein kleines Kind. Kinder finden manchmal kreative und witzige Wörter, die etwas umschreiben, das sie noch nicht kennen. Das trifft auch auf den Viewer zu. Nimmt man solche Begriffe in der Interpretation allerdings wörtlich, können fehlerhafte Schlussfolgerungen auftreten. Beispielsweise hatten viele Viewer in den Jahren 2020 und 2021 Begriffe wie „Universumsaufsplittung“ in ihren Sessions auf die zukünftige Entwicklung im Zuge der Corona-Zeit. Einige dieser Viewer, die das wörtlich genommen haben, sind von einer physischen Aufsplittung des Universums ausgegangen (unter anderem verfolgte Dieter Broers diese These). Andere Viewer wiederum gingen davon aus, dass es sich um gesellschaftliche Aufsplittung handeln musste. Zumindest Letzteres trat ein und die Gesellschaft wurde in den darauffolgenden Monaten tief gespalten. Hier kommt das Universum als „Lebenswirklichkeit“ durch, und diese ist individuell. Man muss solche Begriffe also auf ihre dahinterliegende Bedeutung analysieren, möchte man eine Session verstehen.
Ein anderes Beispiel: Im Zuge der Bundestagswahl machten einige Viewer eine Session auf den zukünftigen Bundeskanzler. Ergebnis: Er „kommt aus dem Volk“. Dieser Eindruck veranlasste einige Viewer dazu zu glauben, dass es zur Revolution kommen und der neue Bundeskanzler aus dem Volk heraustreten würde. Tatsächlich stellte die SPD mit Olaf Scholz den Kanzler und der SPD haftet (ob zurecht oder nicht sei an der Stelle außen vorgelassen) ja immerhin das allgemeine Image, eine Arbeiter-Partei zu sein. Also eine Partei „für den kleinen Mann“. Aus dem Blickwinkel heraus macht der Eindruck „kommt aus dem Volk“ Sinn, kann aber leicht falsch interpretiert werden. Dies führt auch direkt zur nächsten Fehlerquelle:

– Die eigenen Wunschvorstellungen können in die Sessioninterpretation mit reinspielen. Insbesondere, wenn derjenige, der die Session interpretiert, persönlich mit der Targetformulierung verhaftet ist. Das trifft übrigens auch auf den Viewer zu! Denn bekommt der Viewer Feedback und darf dann seine eigene Session interpretieren, wird er dazu neigen, sich die Rosinen herauszupicken, um so im guten Licht dazustehen.

– Der Viewer hat kein Gefühl dafür, wie schwerwiegend das ist, was er viewt. Ein Beispiel aus eigener Erfahrung: Der Viewer beschrieb die Straße, in der wir wohnen und hatte
offensichtlich 2 Nachbarn, die sich über den Gartenzaun hinweg über einen anderen Anwohner unterhielten, und das wenig schmeichelhaft. Kurzum: der Viewer beschrieb, wie sie über den Dritten lästerten. Eine Situation, wie sie tagtäglich millionenfach vorkommt. Für den Viewer indes war dies eine Verschwörung gegen den Unbeteiligten und er fand dies nicht nur furchtbar, sondern regte sich förmlich auf, was sich in unfreundlichen Aesthetic Impacts niederschlug. Es ist ihm folglich also nicht klar, wie schwerwiegend es ist, was er da beschreibt. So kommt es im Übrigen auch zu Apokalypse-Sessions; ein lokales Unglück wird damit schnell zum Weltuntergang, was es an dem betreffenden Ort sicher ist, aber 100 Meter weiter dann vielleicht schon nicht mehr.

– Zudem neigen viele Viewer, Monitore und Analysten dazu, voreilige Schlussfolgerungen aus ihren Sessions zu ziehen. Auch diese, so offensichtlich sie auch sein mögen, können falsch sein. Hier ein weiteres Beispiel aus eigener Erfahrung: Im Zuge eines Auftrags viewten wir die zukünftige Entwicklung des Unternehmens, in dem der Auftraggeber tätig war. Ergebnis der Session: in etwa einem Jahr würde das Unternehmen die Arbeit einstellen. Wir rieten dem Auftraggeber, der vom nahenden Bankrott und Arbeitslosigkeit ausging, dazu, das Ergebnis mit einer Prise Salz zu nehmen und nicht vorschnell den Job zu wechseln. Was dann tatsächlich passierte: Das Unternehmen wurde von einem neuen Investor übernommen und im Zuge dessen wurde es aufgelöst, und im gleichen Atemzug ein neues Unternehmen mit dem gleichen Namen gegründet. Die Arbeitsverträge wurden übernommen. Die Session hatte also recht! Nur die Schlussfolgerung, dass das Unternehmen in den Bankrott gehen und alle Mitarbeiter arbeitslos werden würden, war schlicht falsch!

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Tipps zur Sessioninterpretation

Was können wir also tun, um unsere Sessions richtig zu interpretieren? Hier ein paar Tipps:

– Der Viewer sollte am Ende der Session und BEVOR er sein Feedback bekommt eine Zusammenfassung anfertigen. Mit etwas Übung gelingt es ihm, die Spreu vom Weizen zu trennen und falsche Eindrücke auszusortieren. In der Regel hat ein erfahrener Viewer in der Zusammenfassung sehr viele richtige Eindrücke gesammelt und die falschen außen vor gelassen, sodass die Zusammenfassung eine gute Basis für die Interpretation ergibt.

– Um das Problem der Wunschvorstellungen zu lösen, sollte die Sessioninterpretation ein Unbeteiligter durchführen. Allerdings sollte diese Person ein erfahrener Remote Viewer sein der weiß, wie ein Viewer tickt.

– Immer vom Geringsten ausgehen. Es hilft nicht, aus seinen Sessions immer gleich eine Alien-Invasion herauszulesen, wenn es viel wahrscheinlichere Erklärungen gibt, die zudem einige Ebenen tiefer gestapelt sind. Frei nach dem Motto: die waghalsigsten Interpretationen benötigen die stichhaltigsten Hinweise.

– Das Vokabular des Viewers muss beachtet und auf die wahre Bedeutung hin analysiert werden. Immer im Hinterkopf behalten: Der Viewer war während der Session in der Position eines kleinen Kindes, das die Welt nicht kennt. Daher müssen augenscheinliche Begriffe einfach genauer analysiert werden.

– Vorsicht mit Schlussfolgerungen aus Sessionergebnissen. Es kann angebracht sein, Folgesessions zu machen, um zu schauen, was sich da nun wirklich abspielt. Im Beispiel des Unternehmens hätte man auf einer Timeline nachschauen können, was da noch weiter passiert.

– Das Target aus verschiedenen (physischen) Perspektiven und Sichtweisen betrachten, damit sich der Viewer nicht in Kleinigkeiten verliert. Das kann erfordern, dass man mehrere Sessions auf das Target macht, ggf. auch mit mehreren Viewern. Erst so erhält man ein umfassenderes Bild.

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Fazit

Die Sessioninterpretation ist eine der größten Fehlerquellen im Remote Viewing. In diesem Blog-Artikel haben wir einige Gründe dafür genannt und zusammengefasst, was man beachten sollte, um in dieser wichtigen Disziplin glänzen zu können. Es ist und bleibt aber wie es ist: die Interpretation einer Session benötigt vor allem eins: Übung. In dem Sinne sollte man sich von einer fehlerhaften Interpretation nicht entmutigen lassen, sondern vielmehr versuchen, seine richtigen Lehren daraus zu ziehen.

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Marie Priebusch und Timo Féret

Marie Priebusch und Timo Féret

Professionelle Remote Viewer und Ausbilder bei Into The Matrix

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