
Remote Viewing ist die Kunst, Informationen über ferne Ziele zu erhalten, ohne physisch anwesend zu sein. Während viele Aspekte wie Wahrnehmung, Intuition und Fokus eine Rolle spielen, gibt es einen oft übersehenen, aber entscheidenden Faktor: den aktiven Wortschatz.
Der Einfluss des Wortschatzes auf die Wahrnehmung
Unsere Sprache bestimmt, was wir bewusst erfassen und beschreiben können. In einer Remote Viewing Session sind wir darauf angewiesen, feine Eindrücke aus dem Unterbewusstsein präzise zu formulieren. Ein eingeschränkter Wortschatz kann dazu führen, dass wichtige Details nicht erkannt oder nur unzureichend beschrieben werden.
Wenn ein Viewer beispielsweise eine metallische Oberfläche wahrnimmt, aber nur wenige Worte für Texturen oder Materialeigenschaften kennt, bleibt die Beschreibung vage. Ist sein Wortschatz jedoch reich an Begriffen, kann er die Wahrnehmung viel genauer differenzieren und anstelle von „rau“ und „glatt“ kommen detailreichere Informationen wie etwa „gebürstet“.
Studien zeigen, dass Menschen, die viele Wörter für eine bestimmte Kategorie besitzen (z. B. Inuit für Schnee oder Parfümeure für Gerüche), Unterschiede wahrnehmen, die anderen verborgen bleiben. Dasselbe Prinzip gilt für Remote Viewing: Je präziser die Sprache, desto differenzierter die Wahrnehmung.
Wie kann man den aktiven Wortschatz gezielt erweitern?
Ein großer passiver Wortschatz reicht nicht aus – die Worte müssen aktiv abrufbar sein. Hier sind einige Strategien, um den aktiven Wortschatz für Remote Viewing zu optimieren:
1. Gezieltes Lernen von Sinneswörtern: Trainiere Begriffe für Farben, Formen, Texturen, Gerüche, Temperaturen, Geräusche und Stimmungen.
2. Bewusstes Wahrnehmen im Alltag: Nimm dir Zeit, Alltagsgegenstände detailliert zu beschreiben. Welche Eigenschaften haben sie genau? Beobachte bewusst Unterschiede zwischen Materialien, Lichtverhältnissen und akustischen Eindrücken.
3. Sprachliche Übungen in Remote Viewing Sessions: Führe nach jeder Session ein Vokabeltraining durch und reflektiere, ob deine Wortwahl genau genug war. Versuche alternative Begriffe zu finden, um deine Wahrnehmung noch präziser auszudrücken.
Deskriptorenliste
Unser CRV-Schüler Guido war fleißig, und hat in akribischer Arbeit Deskriptoren für die Kategorien Farben, Oberflächen, Gerüche, Geschmäcker, Temperaturen, Geräusche, Formen, Größen und Ausrichtungen angegeben. Zu jedem der unzähligen Begriffe, die er finden konnte, hat er eine kurze Beschreibung beigefügt. Wir danken Guido für diese tolle, wertvolle Arbeit! Die Liste findet ihr hier.
Fazit: Sprache als Schlüssel zur Präzision im Remote Viewing
Remote Viewing ist nicht nur eine intuitive Fähigkeit, sondern auch eine kognitive Disziplin, die eng mit Sprache verknüpft ist. Je größer unser aktiver Wortschatz, desto detaillierter können wir unsere Eindrücke erfassen und kommunizieren. Wer seine sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten erweitert, wird feststellen, dass sich auch seine Wahrnehmung vertieft – denn was wir nicht benennen können, bleibt oft unsichtbar.
Die bewusste Pflege und Erweiterung des Wortschatzes ist daher nicht nur eine sprachliche Übung, sondern eine essenzielle Technik für erfolgreiches Remote Viewing.