Platons Ideenlehre und die Verbindung zu Remote Viewing

Marble statue of the ancient Greek Philosopher Plato.

Die Ideenlehre Platons bildet das Herzstück seiner Philosophie und prägt bis heute wesentliche Aspekte des abendländischen Denkens. Im Zentrum dieser Lehre steht die Überzeugung, dass die physische Welt nur ein unvollkommenes Abbild einer höheren, metaphysischen Realität ist – der Welt der Ideen. Diese Ideenwelt ist nicht bloß ein Gedankenkonstrukt, sondern eine eigenständige, transzendente Wirklichkeit, die unabhängig von Raum und Zeit existiert. Die Dinge der physischen Welt sind vergänglich, veränderlich und unvollkommen, während die Ideen ewig, unveränderlich und vollkommen sind.

Die Idee als Urbild der Wirklichkeit

Platon sieht die Ideen als die wahren und unveränderlichen Urbilder der Dinge in der physischen Realität. Beispielsweise existiert die Idee des Kreises unabhängig von jedem materiell realisierten Kreis, der in der physischen Welt gezeichnet wird. Alle physischen Kreise sind unvollkommene Nachahmungen dieser vollkommenen Idee. Auf dieselbe Weise gibt es die Idee des Baumes, des Stuhls, des Guten, der Gerechtigkeit, der Schönheit und vieler anderer abstrakter Begriffe, die in ihrer idealen Form existieren, unabhängig von individuellen physischen Ausprägungen, menschlichen Erfahrungen oder Interpretationen.

Diese Ideenwelt ist nach Platon das wahre Sein, während die physische Welt der sinnlich erfahrbaren Dinge nur ein Widerschein dieses wahren Seins ist. Platons berühmtes Höhlengleichnis veranschaulicht das Prinzip. Hierbei sind die Schatten an der Wand lediglich Abbilder des real Existierenden, der Urbilder.

Erkenntnistheoretischer Aspekt: Wissen und Meinung

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Ideenlehre ist die Unterscheidung zwischen Wissen und Meinung. Nach Platon können wir über die sinnlich erfahrbare Welt, die ständigen Veränderungen unterliegt, keine wahre Erkenntnis erlangen, sondern nur unklare Meinungen bilden. Wahres Wissen hingegen ist nur über die unveränderlichen Ideen möglich. Der Mensch kann dieses Wissen durch die Vernunft erreichen, indem er sich von den Täuschungen der Sinneswahrnehmungen löst und zur Betrachtung der Ideen aufsteigt.

Die „Idee des Guten“

Innerhalb dieser Ideenwelt gibt es eine Hierarchie der Ideen, an deren Spitze die „Idee des Guten“ steht. Diese spielt eine zentrale Rolle in Platons Philosophie und wird von ihm als das Höchste und Wichtigste unter allen Ideen beschrieben. Die „Idee des Guten“ ist das Prinzip, das allen anderen Ideen ihre Existenz verleiht und ihre Vollkommenheit bestimmt. So wie die Sonne im physischen Bereich das Licht spendet und damit das Sichtbare erkennbar macht, spendet das Gute im metaphysischen Bereich das Licht der Wahrheit und Erkenntnis.

In Platons Sonnengleichnis wird dieser Gedanke anschaulich dargestellt. Hier vergleicht er die „Idee des Guten“ mit der Sonne. So wie die Sonne im materiellen Bereich die Dinge sichtbar macht und das Wachstum ermöglicht, so bewirkt die „Idee des Guten“, dass die Ideen erkennbar sind und Existenz haben. Die Seele, die zur Erkenntnis der Ideen strebt, wird durch das Licht des Guten erleuchtet.

Werde Remote Viewer!

Bereit, Deine Fähigkeiten zu entfalten? Melde Dich noch heute zu unserer RV-Ausbildung an und starte Deine Reise zum professionellen Remote Viewer. Schreibe oder rufe uns einfach an!

Ideenlehre und Remote Viewing

Im Remote Viewing wird deutlich, dass das Unterbewusstsein (als Quelle der Informationen) die Welt in Gestalten (Ganzheiten) wahrnimmt, die in ihrer Bedeutung archetypisch sind. Das zeigt sich insbesondere in der Arbeit mit Ideogrammen, bei denen ein einzelnes Ideogramm eine Gestaltwahrnehmung des Targets repräsentiert. Das Unterbewusstsein übermittelt dabei durch das Aussehen und das Gefühl des Ideogramms, welche archetypische Bedeutung die Gestalt aufweist.

Und hier ergeben sich interessante Parallelen zur Ideenlehre von Platon! Wie oben dargelegt, ist eine Idee im Sinne der Ideenlehre ein vollkommenes Urbild der realen Dinge, wobei die Ideen selbst einer Hierarchie unterliegen. Archetypen, mit denen der Remote Viewer arbeitet, werden definiert als grundlegendes Konzept eines Aspekts. So sind der Eiffelturm, ein Auto und eine Kaffeetasse in ihrem grundlegenden Konzept (Archetyp) eine Struktur, während der See, der Fluss, der Kaffee in der Tasse und der herbstliche Nebel dem grundlegenden Konzept des Wassers entspringen.

Nach Platon existieren Urbilder (bzw. Ideen) in einer eigenen transzendenten Welt; sie sind nicht bloße Gedankenkonstrukte. Gleiches könnte man über das Bewusstsein sagen. Warnkes Interwelt und Heims Theorie sind zwei Sichtweisen, die dies (plausibel) nahelegen, und auch als Remote Viewer erlebt man hautnah diese transzendente Welt. Ist es das Unterbewusstsein, dass in der transzendenten Welt von Platons Ideenlehre die Urbilder wahrnimmt und diese Ideen mittels Ideogrammen übermittelt?

Die Urbilder der Ideenwelt weisen Hierarchien auf, in denen die „Idee des Guten“ als Quelle die Existenz aller weiteren Ideen ermöglicht. Auch bei den Archetypen gibt es solche Hierarchien. Während Viewer zu Beginn ihrer Ausbildung etwa lernen, wie ihr Unterbewusstsein den Archetyp „Lebewesen“ übermittelt, differenziert sich dieser mit weiterem Training häufig weiter, sodass fortgeschrittene Viewer etwa mit den Archetypen „Tier“, „Mensch“, „Erwachsener“ und „Kind“ arbeiten. Die hierzu auftretenden Ideogramme sind dabei meist Ableitungen bzw. Variationen des Ideogramms für „Lebewesen“. Ein starker Hinweis auf Archetyp-Hierarchien.

Entsprechen Archetypen den Urbildern von Platon? Diese Vermutung liegt nahe. Gerade im deutschsprachigen Raum hat sich der Begriff „Archetyp“ durchgesetzt. Im englischsprachigen Controlled Remote Viewing wird pauschal von „Gestalt“ gesprochen, was unserer Meinung nach eine zu undifferenzierte Betrachtung darstellt, da „Gestalt“ lediglich eine Ganzheit in der Wahrnehmung bedeutet, dieser jedoch keine spezifische Bedeutung beimisst. Der Begriff „Archetyp“ ist allerdings von Carl Gustav Jung geprägt worden. Er verwendete ihn für universelle, urtümliche Bilder und Muster, die im kollektiven Unbewussten aller Menschen verankert sind.

Da uns „Urbild“ deutlich treffender erscheint, plädieren wir von into the matrix daher dafür, Platons Ideenlehre als Basis zum Verständnis jener Konzepte heranzuziehen, die wir im RV bisher „Archetyp“ genannt haben. Die Parallelen zwischen den altbekannten Archetypen und Platons Urbilder sind unserer Meinung nach zu signifikant, um unbeachtet zu bleiben. Der korrekte Sprachgebrauch wäre demnach, dass das Unterbewusstsein eine „urbildliche Gestaltwahrnehmung“ aufweist.

Nachtrag

Interessanterweise wird der Begriff „Urbild“ im Kontext der Ideenlehre im Englischen mit „archetype“ übersetzt. Womit sich die Frage stellt: was war der Gedankengang, als der Begriff „Archetyp“ im Remote Viewing geprägt wurde? Gehen diese Gedanken auf Platons Ideenlehre zurück? Auf Jungs Archetypen? In jedem Fall eine interessante Verbindung. Wir möchten trotzdem bei der Ansicht bleiben, dass „Urbild“ die passendere deutsche Bezeichnung wäre, insbesondere da „Archetyp“ im deutschen Sprachgebrauch mit Jung in Verbindung gebracht wird.

Picture of Marie Priebusch und Timo Féret

Marie Priebusch und Timo Féret

Professionelle Remote Viewer und Ausbilder bei Into The Matrix

Facebook
Twitter
Email
Telegram

Über Uns

Als Ausbilder für Controlled Remote Viewing vermitteln wir in unseren Vorträgen und Workshops die Technik der Fernwahrnehmung. Außerdem unterstützen wir unsere Klienten durch Heil- und Auftragsarbeit bei besonderen Angelegenheiten. Schreiben Sie uns einfach, falls Sie unsere Hilfe benötigen, einen unserer Kurse buchen wollen oder ein anderes Anliegen haben. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

Weitere Artikel

Neues aus unserer Videothek

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden